Anschlussdarlehen in der Baufinanzierung

Sondertilgung – die Möglichkeiten im Überblick
2. Mai 2018
Fördermöglichkeiten im Überblick
16. Mai 2018

Anschlussdarlehen in der Baufinanzierung

 

Wenn Sie eine Baufinanzierung bei einer Bank abschließen, legen Sie meist eine Laufzeit zwischen 5 und 25 Jahren fest. Doch was müssen Sie tun, wenn Sie es innerhalb dieser Zeitspanne nicht schaffen, Ihren Kredit vollständig zu tilgen? Eine Anschlussfinanzierung ist die Lösung. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen wie eine Anschlussfinanzierung funktioniert und was zu beachten gilt.
Bleibt nach Ablauf der Zinsbindung eine Restschuld übrig, ist eine Anschlussfinanzierung notwendig. Sie, als Darlehensnehmer, haben die Möglichkeit bei Ihrer Hausbank oder bei einer anderen Bank einen neuen Vertrag für die nächste Zinsbindung auszuhandeln. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich rechtzeitig über die aktuelle Zinsentwicklung informieren. Dann können Sie Ihre Anschlussfinanzierung zu günstigeren Konditionen als Ihre vorherige Baufinanzierung abschließen.

Wir empfehlen Ihnen sich in dem Jahr, in dem die Zinsbindung Ihrer Baufinanzierung ausläuft, mit der Planung Ihrer Anschlussfinanzierung auseinanderzusetzen! Ihre Bank ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung bei Ihnen zu melden und Ihnen dabei eventuell ein Angebot für ein Anschlussdarlehen anzubieten. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie sich bereits einen Überblick über die Zinsentwicklung verschafft und verschiedene Angebote zur Anschlussfinanzierung eingeholt haben.

„Wir empfehlen Ihnen sich in dem Jahr, in dem die Zinsbindung Ihrer Baufinanzierung ausläuft, mit der Planung Ihrer Anschlussfinanzierung auseinanderzusetzen!”

 


Am Ende der Zinsbindung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten der Anschlussfinanzierung zur Auswahl:
Die Prolongation und die Umschuldung.

Bei der Prolongation schließen Sie einen neuen Vertrag bei Ihrer Hausbank ab. Ihre Bank bereitet Ihnen spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung ein persönliches Angebot. Die Prolongation bringt diverse Vorteile mit sich:

  • Sie sparen sich eine erneute Prüfung Ihrer Bonität,
  • die Bank hat bereits alle wichtigen Unterlagen vorliegen,
  • es müssen keine Änderungen im Grundbuch vorgenommen werden.

Ein Nachteil hingegen gibt es im Bereich der Zinsen:

  • der Markt bietet oft günstigere Zinsen als Ihre Hausbank an.

Wechseln Sie jedoch zu einer anderen Bank, haben Sie sich für eine Umschuldung entschieden. Eine Umschuldung lohnt sich dann, wenn die neue Bank Ihre Baufinanzierung zu besseren Konditionen weiterfinanziert:

  • Durch einen günstigeren Zinssatz sparen Sie dabei mehr Geld.

Doch auch die Umschuldung bringt Nachteile mit sich:

  • Ihre Bonität muss bei der neuen Bank erneut geprüft werden.
  • Es können Bearbeitungs- und Vermittlungsgebühren sowie Notar- und Grundbuchkosten anfallen.


Sie können sich außerdem günstige Zinsen bereits bis zu 5 Jahren vor Ablauf Ihrer Zinsbindung sichern: mit einem Forward Darlehen. Das lohnt sich für Sie, wenn die Zinsen aktuell günstig sind und mit einem Anstieg der Bauzinsen zu rechnen ist.:

  • Das Forward Darlehen verschafft Ihnen Planungssicherheit.
  • Sie speichern sozusagen das günstige Zinsniveau bis zum Ende Ihrer Zinsbindung.
  • Dann schließen Sie ein Anschlussdarlehen zu genau diesen Konditionen ab.

Wie bei der Prolongation und der Umschuldung sind auch bei dem Forward Darlehen die Nachteile zu beleuchten:

  • Die Banken verlangen dafür einen Aufschlag. Die Höhe des Aufschlags hängt davon ab, wie lange im Voraus Sie sich die Zinsen sichern
  • Der Abschluss eines Forward Darlehens bleibt verbindlich: Sinken die Bauzinsen in den folgenden Jahren trotzdem weiter, haben Sie keine Möglichkeit die Zinsen für Ihre Anschlussfinanzierung zu verringern.

 

Außerdem können Sie nach 10 Jahren Vertragslaufzeit von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und Ihr Darlehen ohne zusätzliche Kosten umschulden.
Hier haben wir noch einmal unsere Tipps zum Thema Anschlussfinanzierung für Sie zusammengefasst:

  1. Rechtzeitig (mindestens 3-6 Monate vorher) Angebote bei verschiedenen Anbietern einholen.
  2. Konditionen und Vertragsbedingungen vergleichen: Welches Angebot lohnt sich wirklich? Wo sind die Zinsen am günstigen? Wo fallen Zusatzkosten an?
  3. Verhandeln Sie mit Ihrer Hausbank, indem Sie günstigere Angebote vorlegen. Einen langjährigen Kunden möchte eine Bank nicht so schnell verlieren.
  4. Investieren Sie die gesparten Zinsen in Ihre Tilgung um Ihr Darlehen schneller abzubezahlen und mehr Geld zu sparen.

 

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten für eine Anschlussfinanzierung. Ausschlaggebend sind neben dem Zeitpunkt, wann Sie diese abschließen, auch die Zinsentwicklung und die Angebote der Banken. In einem persönlichen Gespräch stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

Es können keine Kommentare abgegeben werden.