Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende haben größere Schwierigkeiten einen Baufinanzierungskredit zu erhalten. Grund dafür ist vor allem ihre schwankende Einkommenssituation. Im Gegensatz zu einem Angestellten oder einem Arbeiter kann ein Selbstständiger der Bank nicht garantieren, dass er während der langen Tilgungszeit ein gleichbleibendes Einkommen hat, um die anfallenden Raten zu begleichen.
Der perfekte Darlehensnehmer für eine Bank wäre wohl eher ein Beamter mit gesicherten Pensionsansprüchen, überdurchschnittlichem Einkommen und einer guten Summe an Eigenkapital.
Eine Baufinanzierung ist trotz mehrerer Hürden auch für Selbstständige realisierbar.
Die Kreditprüfung ist aufwendiger und komplizierter. Angestellte und Arbeiter legen in der Regel Lohn- oder Gehaltsabrechnungen der letzten sechs Monate vor um ihr Einkommen nachzuweisen. Selbstständige müssen umfassende Bilanzen der letzten drei Jahre nachweisen.
Aus der Bilanz, der Einkommenssteuerbescheide und der Gewinn-und Verlustrechnungen wird bei der Kreditprüfung ein Durchschnittswert berechnet, der das mittlere Einkommen des Selbstständigen darstellt.
Viele Banken lehnen die Baufinanzierung für Selbstständige oft schon von vorneherein ab, um den hohen Prüfungsaufwand zu umgehen.
Nicht nur der Antragsaufwand, sondern auch die Konditionen der Baufinanzierung unterscheiden sich zwischen Angestellten und Selbstständigen. Sie müssen als Selbstständiger mit deutlich schlechteren Konditionen, also z. B. höheren Zinsen rechnen.
Dadurch kompensieren die Banken das erhöhte Risiko der Finanzierung. Oft müssen Selbstständige einen zweiten Darlehensnehmer haben, z. B. der Lebenspartner, um das Risiko mehr zu verteilen.
Außerdem unterscheiden Banken oft zusätzlich zwischen Selbstständigen. Sie stehen zwar alle nicht in einem Angestelltenverhältnis, jedoch differenzieren die Banken zwischen Freiberuflern und Gewerbetreibenden.
Freiberufler, also beispielsweise Ärzte oder Rechtsanwälte, erhalten oft Darlehen zu ähnlichen Konditionen wie Angestellte.
Gewerbetreibende, also Handwerker oder Händler, haben es da deutlich schwieriger. Sie müssen oft mit schlechteren Zinsen rechnen. Besonders schwierig haben es selbstständig Tätige aus dem Baugewerbe bei den Banken. Denn statistisch gesehen treten in dieser Branche die meisten Insolvenzen auf. Somit ist das Risiko für die Bank sehr hoch.
Die wenigsten Aussichten auf ein Baudarlehen haben Schüler, Studenten, Zivildienstleister, Saisonarbeiter und Existenzgründer. Dies ist nur möglich, wenn ein weiterer Antragsteller das Vorhaben unterstützt und über eine gute Bonität verfügt.
Damit Sie, als Selbstständiger, gute Chancen auf eine passende Baufinanzierung haben, sollten Sie folgende Tipps beachten:
Selbstständige haben oft Probleme ein Baudarlehen zu erhalten. Und das nicht ohne Grund: Das unsichere Einkommen schreckt die Banken erst einmal ab. Sind Sie Freiberufler, stehen Sie allerdings auf einer Stufe mit Angestellten. Gewerbetreibende haben es deutlich schwieriger, vor allem in der Baubranche. Daher ist es wichtig, als Selbstständiger genau zu überdenken, ob eine Baufinanzierung in Zukunft für Sie tragbar ist.