Grundstück kaufen – Was Sie beachten müssen

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Grundstück kaufen – Was Sie beachten müssen

 

Es ist soweit: Sie und Ihr(e) Partner(in) haben sich dazu entschieden eine Familie zu gründen und ein Haus zu bauen. Doch zunächst müssen Sie ein Grundstück erwerben. Dabei gibt es einige wichtige Punkte, die Sie beim Grundstückkauf beachten müssen.

Ablauf eines Grundstückkaufs

1. Kosten und Budget berechnen

Zunächst müssen Sie natürlich das Budget für Ihr Grundstück und Ihr Bauvorhaben ermitteln. Sie sollten jedoch nicht die Nebenkosten vergessen wie Grunderwerbssteuer, Notargebühren und Gerichtskosten für den Grundbucheintrag. Die Grunderwerbssteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Zusätzlich können noch Maklerkosten, Vermessungskosten (diese kosten ca. 1000 Euro) und Hausanschlusskosten auf Sie zu kommen. Um ungeplante Mehrkosten beim Hausbau mit einzukalkulieren, sollten Sie bei der Bank einen Puffer von ca. 10 % einplanen.

Bevor Sie ein Grundstück kaufen, müssen Sie sich einen Überblick über sämtliche Nebenkosten verschaffen!

 

2. Das richtige Grundstück finden

Ein Grundstück können Sie über verschiedene Wege finden:

  • Kompetente Hilfe erhalten Sie von einem guten Makler. Sie kennen neben dem Markt auch das Baurecht. Jedoch kosten Makler auch ihren Preis: Sie müssen je nach Bundesland mit einer Provision zwischen 3,57 Prozent und 7,41 Prozent, zuzüglich Mehrwertsteuer, rechnen.
  • Auch bei Kommunen können Sie das passende Grundstück finden. Oft werden hier Grundstücke zu günstigen Preisen und ohne Vermittlungskosten angeboten. Nachfragen lohnt sich!
  • Wer bequem von Zuhause suchen möchte, kann durch die vielen regionalen und überregionalen Immobilienbörsen im Internet stöbern. Die Beschreibungen sind ausführlich und meist mit Fotos versehen.
  • Sie können in Ballungsräumen auch oft direkt beim Bauträger anfragen. Jedoch sind Sie meistens auch vertraglich gebunden, mit diesem Bauträger das Haus zu bauen.

 

Augen auf beim Grundstückkauf

Haben Sie das passende Grundstück gefunden, ist es sehr wichtig, vor dem endgültigen Kauf, folgende Punkte zu beachten beziehungsweise zu prüfen:

  • Checken Sie die Rahmenbedingungen in Ihrem Baugebiet bei der Gemeinde. Hier erfahren Sie, welche Größe, Form, etc. für Ihr Eigenheim erlaubt ist und wie hoch der Mindestabstand zu den Nachbargrundstücken sein muss.
  • Ebenso relevant ist ein Blick ins Grundbuch. Dort steht alles Wichtige über Wegerechte, Hypothekenlasten oder ein mögliches Vorkaufsrecht der Gemeinde.
  • Überprüfen Sie, ob das Grundstück schon erschlossen ist. Wurde ein Telefon- und Kabelanschluss gelegt? Ist das Grundstück an Kanalisation, Energie- und Wasserversorgung angeschlossen? Ist dies nicht der Fall, müssen Sie mit weiteren Kosten und einer Verzögerung des Hausbaus rechnen.
  • Auch die Beschaffenheit des Grundstückes muss untersucht werden. Wie ist der Boden? Ist das Grundstück an einem Hang oder auf einer ebenen Fläche? Et cetera. Diese Baugrunduntersuchung können Sie von geotechnischen Büros durchführen lassen.
  • Nicht außer Acht zu lassen sind eventuelle Altlasten auf dem Grundstück. Altlasten sind umweltgefährdende Stoffe wie Chemikalien, Öl oder Elektronikschrott. Die findet man meist auf alten Industrie- und Gewerbegrundstücken. Informationen darüber finden Sie bei zuständigen Altlastenkataster, beim Bauamt und teilweise auch bei den Umweltämtern der Landkreise. Manchmal lohnt sich auch ein Bodengutachten, was wiederum mit einigen Kosten berechnet werden muss.
  • Zu guter Letzt aber genauso wichtig ist das Prüfen des Wohnumfeldes. Infrastruktur, Freizeitangebote sowie verkehrstechnische Anbindung sind nur einige Faktoren. Auch der Lärm- und Geruchspegel durch eventuelle Industrie in der Nachbarschaft sollte abgeklärt werden.

 

3. Kaufpreis verhandeln

Ob Sie den Preis des Grundstücks verhandeln können, hängt vor allem von dessen Lage ab. Je weniger Grundstücke es in der Stadt oder in einer beliebten Umgebung gibt, desto höher sind auch die Grundstückspreise, da die Nachfrage dort relativ hoch ist. In den neuen Bundesländern oder in ländlichen Regionen hingegen gibt es weniger Interessenten und dadurch einen größeren Verhandlungsspielraum. Wichtig ist auf jeden Fall sich über den Bodenrichtwert der Region zu informieren und warum das Grundstück vielleicht darüber liegt.

4. Die passsende Baufinanzierung finden

Nachdem Sie erfolgreich das passende Grundstück gefunden und eine Zusage erhalten haben, folgt die Suche nach der richtigen Baufinanzierung. Ist dies auch geklärt und eine Finanzierungszusage der Bank liegt Ihnen vor, können Sie einen Notartermin vereinbaren.

5. Notarielle Beurkundung

Um als neuer Eigentümer in das Grundbuch eingetragen zu werden, müssen Sie den Notar Ihres Vertrauens aufsuchen und die notarielle Beurkundung beantragen. Dies ist mit weiteren Kosten verbunden.

Fazit

Bevor Sie ein Grundstück erwerben, stehen Sie noch vor vielen Faktoren, die Sie überprüfen müssen. Nicht zu unterschätzen sind die Nebenkosten zum Grundstückspreis, die auf Sie zu kommen. Eine gute Planung kann Ihnen somit viel Geld und Zeit sparen.

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