Wie bereits vor ein paar Wochen berichtet, wurde das Baukindergeld 2018 in Deutschland als staatliche Förderung des Immobilienerwerbs für Familien mit Kindern in Form eines Geldzuschusses nun tatsächlich eingeführt. Es soll nach der Ende 2005 abgeschafften Eigenheimzulage die Eigentumsbildung im Immobiliensektor für die genannte Zielgruppe erleichtern.

Trotz kritischer Argumente, gab es nun am 5. Juli 2018 einen entsprechenden Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestags. Dieser beinhaltet : Pro Kind gibt es einen Zuschuss von 1.200 Euro pro Jahr und das zehn Jahre lang. Somit erhält eine Familie mit einem Kind insgesamt 12.000 Euro und bei zwei Kindern 24.000 Euro. Mit jedem weiteren Kind erhöht sich der Zuschuss um weitere 12.000 Euro.

Tausende Anträge innerhalb einer Woche

Seit etwa zwei Wochen können junge Familien das neue Baukindergeld beantragen, was bereits kurze Zeit später von Innen- und Bauminister Horst Seehofer (CSU) als ein “großartiger Erfolg” betitelt wurde. Die Internetseite war gerade freigeschaltet, da brach sie schon zusammen und war zeitweise nicht mehr erreichbar. Denn wenn es ums Geld geht, werden die Menschen schnell - bereits innerhalb weniger Stunden gingen mehr als 1.000 und innerhalb einer Woche mehr als 10.000 Einträge ein.

Laut der KfW-Bank solle die Nachfrage wahrscheinlich auch weiter so hoch bleiben : “Wir erwarten einen weiteren großen Zustrom.” Ebenso der Chef der Immobilienabteilung der VR-Bank Schopfheim-Maulburg, Andreas Meier empfand die Einführung des neuen Kindergeldes 2018 als einen positiven Effekt : “Da dürften sich junge Familien wieder eher ein Reihenhaus oder ähnliches leisten können.”

Das Baukindergeld soll neuen Wohnraum schaffen

Mit diesem Gesetzesbeschluss soll gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten vorgegangen werden. Das Ziel hiermit ist es, den Bau von 1,5 Millionen neuen Wohnungen in dieser Legislaturperiode zu ermöglichen.
Abzuwarten gilt jetzt nur, wann die Auszahlung des Bau Kindergeldes sein wird. Laut des Verbandes Wohneigentum, findet dies wohl erst Mitte 2019 statt, da das erforderliche Formularpaket, um den Förderanspruch nachweisen zu können, frühestens März 2019 zur Verfügung stehe. Manfred Jost, Präsident des Verbands Wohneigentum meint dazu folgendes : “Wenn Politik glaubwürdig sein will, muss die Qualität verbessert werden. Kurz: Mundwerk und Handwerk müssen künftig besser synchronisiert werden.”
Immerhin gibt dies jedem Zeit, bis dahin seine Unterlagen vorzubereiten. Die Bestätigung der KfW besagt, dass ab März Anträge geprüft und ausbezahlt werden können.

Online zum Baukindergeld

Die Beantragung des Baukindergeldes kann ausschließlich online im KfW-Zuschuss Portal beantragt werden. Die Bestätigung geht automatisch über den Antragseingang ein. Damit der Antrag nicht verfällt, muss diese Bestätigung innerhalb von sieben Tagen mit dem Nachweis der Identität beantwortet werden. Es gibt eine Voraussetzung, die besagt, dass innerhalb von drei Monaten nachdem der Antrag bestätigt wurde, die Förderberechtigung nachgewiesen wird.

Vorhaben stößt auch auf Kritik

Wie auch schon im ersten Bericht über das neue Baukindergeld erwähnt, scheinen sich die Kritiken am Projekt mehr anzuheizen. Es werde die Immobilienpreise weiter in die Höhe treiben. “Dadurch wird nicht eine bezahlbare Wohnung mehr geschaffen”, so die Meinung des Grünen-Sprecher für Wohnungspolitik im Bundestag Chris Kühn. Das Baukindergeld subventioniere letztlich die Umwandlung von noch mehr Miet- und Eigentumswohnungen, die im Preis weiter steigen würden.

Außerdem meinen Kritiker, dass selbst 12.000 Euro pro Kind nicht viel daran ändern können, dass vor allem in Ballungsräumen Wohnraum teuer ist und somit nur jene davon profitieren, die sich den Bau oder Kauf einer eigenen Immobilie ohnehin leisten können.

Fazit

Das Durchsetzen des Gesetzesbeschlusses des neuen Baukindergeldes 2018 ist an sich eine gute Sache. Besonders für Familien ist der Zugang zu Wohneigentum durch die gestiegenen Immobilienpreise schwierig. Dabei möchte der Staat Familien unter die Arme greifen und für finanzielle Entlastung sorgen. Ob jedoch die steigende Nachfrage dafür sorgen wird, dass die Immobilienpreise weiter nach oben klettern, wird sich noch zeigen.